Wurzeleinwuchs in Abwasserleitungen: Ursachen, Schäden und Lösungen

Wie Wurzeln Rohre beschädigen und was Sie dagegen tun können

Kleine Risse in Abwasserrohren reichen aus, damit Wurzeln ins Innere wachsen und dort schwere Schäden verursachen. Verstopfungen, Undichtigkeiten und sogar Rohrbrüche können die Folge sein. Mit der richtigen Sanierung und gezielten Schutzmaßnahmen lässt sich das Problem dauerhaft lösen.

Wie gelangen Wurzeln in Abwasserrohre?

Pflanzenwurzeln suchen ständig nach Wasser und Nährstoffen. Finden sie eine undichte Stelle in einem Abwasserrohr, wachsen sie hinein und breiten sich aus. Besonders ältere Leitungen aus Beton oder Ton sind anfällig, da sie mit der Zeit Risse oder poröse Stellen entwickeln. Anfangs sind es nur feine Wurzelfasern, doch mit der Zeit verdichten sie sich und können die Leitung vollständig blockieren.

 

Welche Schäden können entstehen?

Die Folgen bleiben oft lange unbemerkt. Erst kommt es zu leichten Ablagerungen, dann zu hartnäckigen Verstopfungen. Mit zunehmendem Wachstum drücken die Wurzeln gegen die Rohrwand, was Risse vergrößert oder sogar Brüche verursachen kann. In schlimmeren Fällen tritt Abwasser ins Erdreich aus, was zu feuchten Kellern, Bodenabsenkungen oder einer Instabilität des Gebäudes führen kann.

 

Wie lassen sich betroffene Rohre sanieren?

Dank moderner Technik ist eine Reparatur oft ohne Aufgraben möglich. Zunächst werden die eingedrungenen Wurzeln mit Spezialwerkzeugen entfernt. Anschließend erfolgt eine Kamerainspektion, um das genaue Schadensbild zu analysieren.

Je nach Ausmaß der Schäden gibt es verschiedene grabenlose Sanierungsmethoden:

  • Inliner-Verfahren: Hierbei wird ein flexibler, mit Harz getränkter Schlauch in das beschädigte Rohr eingeführt und ausgehärtet. Das Ergebnis ist eine neue, nahtlose Innenwand, die das Rohr langfristig abdichtet und für rund 50 Jahre haltbar ist.
  • Sprühverfahren: Eine Alternative zum Inliner ist das Sprühverfahren, bei dem ein spezielles Harz mehrschichtig auf die Rohrinnenwand aufgetragen wird. Diese Technik erzielt ebenfalls eine vollständige Erneuerung der Leitung mit vergleichbarer Lebensdauer.
  • Kurzliner-Verfahren (Packer-Sanierung): Wenn nur einzelne Risse oder kleinere Fehlstellen vorhanden sind, kann eine partielle Sanierung mit Kurzlinern erfolgen. Hierbei wird ein mit Harz beschichtetes Gewebestück gezielt auf die beschädigte Stelle gepresst und fixiert. Diese Methode ist kostengünstiger als eine komplette Sanierung, aber nur für begrenzte Schäden geeignet.

Welche Methode am besten geeignet ist, hängt von der Schwere der Schäden und der Länge der betroffenen Rohrabschnitte ab. Inliner- und Sprühverfahren bieten eine langfristige Lösung, während Kurzliner eine wirtschaftliche Alternative für punktuelle Reparaturen darstellen. 

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Wie kann man vorbeugen?

Regelmäßige Inspektionen helfen, erste Anzeichen frühzeitig zu erkennen. Auch bei der Bepflanzung sollte der Leitungsverlauf berücksichtigt werden – Bäume und größere Sträucher sollten in ausreichendem Abstand gepflanzt werden. Zusätzlich können Wurzelsperren oder spezielle Schutzanstriche auf den Rohren das Eindringen verhindern.

 

Wer haftet für Schäden?

Ob eine Versicherung für die Kosten aufkommt, hängt vom jeweiligen Vertrag ab. In vielen Wohngebäudeversicherungen ist dieses Schadensbild nicht automatisch enthalten. Hauseigentümer sind für ihre privaten Abwasserleitungen selbst verantwortlich, während öffentliche Kanäle in den Zuständigkeitsbereich der Kommune fallen. Ein Blick in die Versicherungsunterlagen kann klären, ob und in welchem Umfang Schutz besteht.

 

Haftung bei Schäden am öffentlichen Kanalnetz

Wenn die Wurzeln eines Baumes von einem Privatgrundstück in einen öffentlichen Abwasserkanal eindringen und dort Schäden verursachen, kann der Grundstückseigentümer unter bestimmten Umständen haftbar gemacht werden. Entscheidend ist, ob eine sogenannte Verkehrssicherungspflicht verletzt wurde.

Grundsätzlich ist der Eigentümer verpflichtet, darauf zu achten, dass von seinen Pflanzen keine Gefährdung für fremdes Eigentum ausgeht. Wurde der Baum fachgerecht gepflanzt und regelmäßig kontrolliert, ist eine Haftung meist ausgeschlossen. Kann jedoch nachgewiesen werden, dass der Schaden durch Vernachlässigung oder unterlassene Pflege entstanden ist, könnte die Kommune oder der Betreiber des Kanalnetzes Schadensersatz fordern. In solchen Fällen kann eine private Haftpflichtversicherung einspringen – allerdings nur, wenn Schäden an öffentlichen Leitungen mitversichert sind.

Eine regelmäßige Kontrolle von Bäumen in der Nähe von Abwasserleitungen hilft, Haftungsrisiken zu vermeiden und größere Schäden frühzeitig zu verhindern.

 

Haftet der Nachbar, wenn sein Baum meine Abwasserleitung beschädigt?

Wenn die Wurzeln eines Baumes von einem Nachbargrundstück in Ihre Abwasserleitung wachsen und Schäden verursachen, stellt sich die Frage der Haftung. Grundsätzlich ist der Eigentümer eines Baumes dafür verantwortlich, dass von ihm keine Schäden an fremdem Eigentum ausgehen.

Allerdings muss nachgewiesen werden, dass der Schaden tatsächlich durch diesen Baum verursacht wurde. Hier kann eine Kamerainspektion helfen, den Ursprung der Wurzeln zu identifizieren. Falls sich bestätigt, dass die Wurzeln des Nachbarn die Leitung beschädigt haben, kann ein Anspruch auf Schadensersatz bestehen. Ob die private Haftpflichtversicherung des Nachbarn für die Reparaturkosten aufkommt, hängt vom jeweiligen Vertrag ab.

Falls sich der Nachbar weigert, für den Schaden aufzukommen, bleibt als letzter Schritt eine rechtliche Klärung. In vielen Fällen hilft jedoch ein offenes Gespräch oder eine Mediation, um eine einvernehmliche Lösung zu finden.

 

Was, wenn beim Pflanzen nicht bekannt war, dass Leitungen verlaufen?

Nicht jeder Grundstückseigentümer weiß genau, wo sich die Abwasserleitungen befinden. Falls ein Baum gepflanzt wurde, ohne dass bekannt war, dass darunter Rohre verlaufen, liegt in der Regel keine Fahrlässigkeit vor.

Trotzdem besteht eine gewisse Sorgfaltspflicht. Bei größeren Bäumen sollte vor der Pflanzung geprüft werden, ob Leitungen in der Nähe verlaufen – etwa durch eine Anfrage beim örtlichen Versorgungsunternehmen oder eine Leitungsortung. Falls ein Schaden erst nach vielen Jahren auftritt, ist es schwierig, eine nachträgliche Haftung geltend zu machen, da der Wurzelwachstum nicht vorhersehbar war.

Um zukünftige Probleme zu vermeiden, ist es ratsam, beim Pflanzen auf einen ausreichenden Abstand zu Abwasserleitungen zu achten oder gezielte Schutzmaßnahmen wie Wurzelsperren zu nutzen.

 

Wichtiger Hinweis nach einer Sanierung

Hat ein Obstbaum mit seinen Wurzeln in die Abwasserleitung eingewachsen, besteht die Möglichkeit, dass Bakterien und andere Krankheitserreger über das Wurzelsystem in die Früchte gelangt sind. Auch nach der Entfernung der Wurzeln und der Sanierung kann nicht sofort ausgeschlossen werden, dass noch Rückstände vorhanden sind. Daher wird empfohlen, die Ernte für mindestens eine Saison auszusetzen, um gesundheitliche Risiken zu vermeiden.

 

Fazit

Wenn Wurzeln in Rohre eindringen, kann das zu erheblichen Schäden führen. Durch regelmäßige Kontrollen und gezielte Präventionsmaßnahmen lassen sich Probleme frühzeitig erkennen und teure Reparaturen vermeiden. Falls eine Sanierung nötig ist, bietet die grabenlose Technik eine effiziente und langlebige Lösung.

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